Fette Henne / Fetthenne: Pflege, Schneiden & Sorten

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Die Fette Henne / Fetthenne mit ihren rosa-rostroten Blüten ziert im Herbst noch für lange Zeit das Staudenbeet und selbst im Winter sehen die trockenen Blütenstände attraktiv aus. Für Bienen und Schmetterlinge sind die herbstlichen Blüten die letzte Nahrungsmöglichkeit. Alles zur richtigen Pflege.

Gattung und Verbreitung

Die Fetthenne, auch Fette Henne, (botanisch Sedum) gehört zur Familie der Dickblattgewächse. Mit etwa 500 Arten ist die Gattung Sedum die größte innerhalb der Familie. Zu ihr zählen zahlreiche Zierpflanzen für Zimmer und Garten, sowohl teppichbildende Pflanzen als auch horstartige, aufrechte Stauden.

Die bekanntesten Arten im Garten sind die Fetthenne und der Mauerpfeffer. Bis auf wenige Regionen sind diese Dickblattgewächse weltweit verbreitet. Die größte Vielfalt findet man in Nordamerika.

Schon in der Antike erwähnte Plinius die Fetthenne unter dem Namen Barba Jovis (Bart des Jupiters). Auf die Dächer der Häuser gesetzt, sollte sie vor „Blitz und Hex“ schützen. Noch in Zeiten Kaiser Karls des Großen war es Pflicht, solch einen „donnerbart“ auf das Dach zu pflanzen. Im Mittelalter wurde die Pflanze dann in den Klöstern als Medizin bei entzündlichen Krankheiten genutzt.

Teppichbildende Sorten können unter Welkekrankheiten leiden. Dann müssen die abgestorbenen Partien großzügig entfernt und die Erde vor einer Neupflanzung ausgetauscht werden.

Teppichbildende Sorten können unter Welkekrankheiten leiden. Dann müssen die abgestorbenen Partien großzügig entfernt und die Erde vor einer Neupflanzung ausgetauscht werden.(#04)

 

Kombinieren und Gartenräume erschließen

Die Fetthenne ist ideal geeignet um den heimischen Garten aufzuwerten. In Kombination mit Pflanzpartnern, die ähnliche Ansprüche haben wirkt sie im Garten oder auch auf der Terrasse. Auch die Farbwahl und richtige Aufteilung im Beet ist entscheidend.

Fotostrecke

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Standort und Boden

Die Fetthenne ist genügsam, robust, pflegeleicht und liebt vor allem einen sonnigen Standort. Niedere Sorten eignen sich ideal für Steingärten, Beeteinfassungen oder zieren unschöne Pflasterfugen, die höheren dagegen erfreuen uns im Stauden- und Kiesbeet. Hitze und direkte Sonneneinstrahlung vertragen diese Pflanzen gut, auch Trockenperioden überstehen sie schadlos.

Die Fetthenne ist winterhart, doch sollte sie möglichst an einen Ort gepflanzt werden, wo sie vor kalten Winden geschützt ist. Ideal ist eine windabgewandte Süd- oder Westseite. Dadurch ist sie vor austrocknender Kälte geschützt.

Der Boden sollte gut durchlässig sein, selbst sandige und kieshaltige Böden eignen sich. Bei Staunässe dagegen faulen die Wurzeln und die Pflanzen sterben ab. Dies gilt besonders, wenn die Fette Henne in Töpfe gepflanzt wird. Hier ist auf einen guten Wasserabzug zu achten.

Video: Treffpunkt Fette Henne

Gießen und düngen

Da alle Sedumarten in ihren dicken Blättern das Wasser speichern, zudem Wärme und Trockenheit lieben, muss man sie nur wenig gießen. Bei anhalten Trockenperioden werden die Blätter nach einiger Zeit leicht schlapp, dann sollte man sie maßvoll wässern. Auch beim Düngen ist bei diesen Pflanzen „weniger mehr“.

Bei den höheren Fetthennen reicht im Frühjahr eine kleine Gabe Hornspäne oder organischer Dünger aus. Erhalten sie Zuviel Dünger, werden die Stiele weich und knicken ab. Für die niedrigen Arten, wie Mauerpfeffer, sind die Nährstoffe im Boden ausreichend.

Kurz das Wichtigste:

  • Die Fette Henne liebt einen sonnigen Standort.
  • Niedere Arten für Steingärten, Pflasterfugen; höhere Arten im Stauden- oder Kiesbeet.
  • Hitze, Sonneneinstrahlung und Trockenperioden werden gut vertragen.
  • Boden gut durchlässig, Sand- und kieshaltige Boden ebenfalls ideal.
  • Keine Staunässe, sonst faulen die Wurzeln.
  • Nur maßvoll gießen und düngen.
Die Fette Henne kann lange an ihrem Standort verbleiben. Wird sie zu groß oder will man sie vermehren, geschieht dies am einfachsten durch Abstechen von Teilstücken im Herbst oder im zeitigen Frühjahr.

Die Fette Henne kann lange an ihrem Standort verbleiben. Wird sie zu groß oder will man sie vermehren, geschieht dies am einfachsten durch Abstechen von Teilstücken im Herbst oder im zeitigen Frühjahr.(#06)

 

Schneiden und vermehren

Schneiden kann man im Herbst oder Frühjahr. Bei Herbstschnitt braucht die Fetthenne einen leichten Winterschutz. Attraktiv wirken die verwelkten Blütenstände der Pflanze im winterlichen Staudenbeet, wenn Raureif oder Schnee sie bedecken.

Gleichzeitig geben sie dem Garten etwas Struktur. Schon deswegen empfiehlt sich der Frühjahrsschnitt. Dabei werden die Stiele mit den verdorrten Blütenständen bis etwa 10 cm über dem Boden abgeschnitten. Teppichbildende Arten müssen nicht geschnitten werden. Bei ihnen muss man nur die verwelkten Blüten mit einer Schere direkt über dem Polster abschneiden.

Die Fette Henne kann lange an ihrem Standort verbleiben. Wird sie zu groß oder will man sie vermehren, geschieht dies am einfachsten durch Abstechen von Teilstücken im Herbst oder im zeitigen Frühjahr. Diese werden mit dem Spaten von der Hauptpflanze abgestochen und an anderer Stelle eingepflanzt.

Eine Vermehrung der Fetthenne ist auch durch Stecklinge möglich. Dazu schneidet man im Sommer einen Stängel ab, kürzt ihn ein und lässt ihn ein paar Tage antrocknen. Danach wird er in feuchte Anzuchterde gesteckt und mit Plastikfolie abgedeckt. Bald bilden sich dann neue Wurzeln und der Steckling kann eingepflanzt werden.

Der Mauerpfeffer ist sehr bewurzelungsfreudig. Geschnittene Sprossen bedeckt man mit wenig Erde, drückt sie etwas an und befeuchtet sie leicht. Daraus bilden sich rasch neue Polster.

Die Fetthenne, auch Fette Henne, (botanisch Sedum) gehört zur Familie der Dickblattgewächse. Mit etwa 500 Arten ist die Gattung Sedum die größte innerhalb der Familie.

Die Fetthenne, auch Fette Henne, (botanisch Sedum) gehört zur Familie der Dickblattgewächse. Mit etwa 500 Arten ist die Gattung Sedum die größte innerhalb der Familie.(#03)

Zusammengefasst:

  • Schneiden im Frühjahr und Herbst möglich.
  • Bei Herbstschnitt leichter Winterschutz.
  • Ideal ist der Frühjahrsschnitt, da die verwelkten Blütenstände dem winterlichen Staudenbeet Struktur geben und attraktiv aussehen.
  • Stängel bis etwa 10 cm über dem Boden abschneiden.
  • Bei teppichbildendem Sedum nur die verwelkten Blüten über den Polstern abschneiden.
  • Vermehrung bei Fetthenne durch Abstechen von Teilstücken an der Hauptpflanze.
  • Teppichbildende Arten: Sprossen abschneiden, mit Erde bedecken, andrücken und leicht befeuchten.
Diese Blüten sind begehrte Anflugziele von Insekten und Schmetterlingen.

Diese Blüten sind begehrte Anflugziele von Insekten und Schmetterlingen.(#01)

 

Aussehen

Bereits im Frühjahr beim Schneiden zeigen sich bei der Fetthenne die frischen, grünen Laubansätze. Daraus wachsen die Stängel mit den dicken, fleischigen Blättern in Höhen bis etwa 30-50 cm heraus. Die farbenfrohen, dekorativen Blütenstände erscheinen als Trugdolde, Rispe oder als Schirmrispe und zeigen sich je nach Sorte ab Juli bis weit in den Spätherbst.

Diese Blüten sind begehrte Anflugziele von Insekten und Schmetterlingen. Die hohe Fetthenne mit ihren Farben von altrosa bis zum tiefen purpurrot und sogar in Weiß zählt zu den markanten Stauden im herbstlichen Beet. Interessant sind auch Pflanzen mit panaschiertem oder dunklem, fast schwarzen Laub.

Die hohe Fette Henne passt im Beet sehr schön zu Gräsern und Stauden wie Herbstastern, Sonnenhut, Veronica und Herbstanemonen. Auch zwischen hellen Beetrosen und dem Laub der abgeblühten Iris kommt die Fetthenne gut zur Wirkung.

Die Blütenstände der Fetthenne eignen sich bestens als Schnittblumen und für Herbstkränze zusammen mit Hortensien und Hagebutten. Die Blüten trocknen und halten daher sehr lange.

Der teppichbildende Mauerpfeffer hat sternförmige, gelbe Blüten und wird etwa 5-10 cm hoch. Er blüht von Juni-Juli. In Steingärten, an Mauern, zwischen Pflasterfugen oder als Beeteinfassung leuchtet er schon von weitem.

Die Fette Henne bietet eine Fülle von Sorten, so dass die Wahl oft schwer fällt.

Die Fette Henne bietet eine Fülle von Sorten, so dass die Wahl oft schwer fällt.(#05)

 

Sorten

Die Fette Henne bietet eine Fülle von Sorten, so dass die Wahl oft schwer fällt. Aber egal auf welche die Entscheidung auch fällt, sie sind zwar teilweise unterschiedlich, aber alle haben ihren besonderen Reiz. Ob hohe oder niedere Sorten, mit grünem oder buntem Laub, die Fette Henne zählt zu den unentbehrlichen Stauden im Herbstbeet.

Empfehlenswerte Sorten:

  • Herbstfreude, schönste Sorte unter den Fetthennen. Der beliebte Klassiker zählt zu den ältesten Sedum Arten. Wächst sehr kompakt mit altrosafarbenen Blütenständen. Höhe etwa 40 cm, blüht ab August bis in den Spätherbst.
  • Carmen, eine prächtige Fette Henne mit rundlichen, hellgrünen Blättern. Höhe etwa 50 cm, wächst buschig mit karmesinroten Blüten von Juli bis September.
  • Purple Emperor, eine spektakuläre Fette Henne mit tief purpurfarbenem Laub und rosa-bräunlichen Blütentellern. Höhe etwa 30-40 cm, blüht von August bis Oktober.
  • Karfunkelstein, eine Fette Henne mit ebenfalls dunklem Laub, das beim Austrieb jedoch hellgrün ist. Höhe etwa 50 cm, blüht rosa bis rot von August bis Oktober.
  • Matrona, eine sehr robuste Fette Henne. Wächst buschig mit dunklem Laub und zart rosa Blütenständen. Höhe etwa 50 cm, blüht von August bis Oktober. Auch für die Kultur in Töpfen geeignet.
  • Frosty Morn, eine Fette Henne, die im Beet zum Hingucker wird. Zwischen weiß-grünem Laub erscheinen die zarten, hellrosa Blütenrispen. Höhe etwa 40 cm, blüht von Juli bis Oktober.
  • Stardust, eine weiße Fetthenne mit grünem Laub. Höhe etwa 40 cm, blüht von August bis September.
  • Mister Goodbud, eine Fette Henne mit violett-roten Blüten. Kompakter Wuchs, robust mit kräftigen Stielen. Höhe 30-40 cm, blüht von Juli bis September.
  • Mohrchen, robuste Fette Henne mit dunklem Laub und tiefroten Blüten. Höhe 40-60 cm, blüht von August bis Oktober.
Die Fette Henne bietet eine Fülle von Sorten, so dass die Wahl oft schwer fällt.(#02)

Die Fette Henne bietet eine Fülle von Sorten, so dass die Wahl oft schwer fällt.(#02)

 

Schädlinge und Krankheiten

Bei der hohen Fetthenne tritt der Dickmaulrüssler am häufigsten als Schädling auf. Er frisst an den Rändern der fleischigen Blätter. Bei feuchtem Standort werden die Pflanzen leicht von Grauschimmel oder Echtem Mehltau befallen. Ansonsten ist die Fette Henne robust und unempfindlich.

Teppichbildende Sorten können unter Welkekrankheiten leiden. Dann müssen die abgestorbenen Partien großzügig entfernt und die Erde vor einer Neupflanzung ausgetauscht werden.


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