Kapuzinerkresse: Pflanzen, pflegen & Verwendung

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Die einjährige, schnellwüchsige Kapuzinerkresse mit ihren leuchtenden Blüten ist im Garten als rankende und bodendeckende Pflanze sehr beliebt. Anspruchslos und pflegeleicht, blüht sie bis in den Herbst. Doch nicht nur im Garten wird die Kapuzinerkresse geschätzt, in der Küche bringt sie pikante Abwechslung beim Würzen. Alles zu Pflege und Verwendung.

Kapuzinerkresse: Gattung und Herkunft (Video)

Die Kapuzinerkresse (botanisch Tropaeolum) ist die einzige Gattung aus der Familie der Kapuzinerkressengewächse (Tropaeolaceae) und zählt zu den Kreuzblütlerarten. Die Pflanzen in unseren Gärten sind meist Hybridformen mit großen Blättern und Blüten und gelten als Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus).

Chile, Peru, Brasilien und Bolivien sind die Heimat der Urformen. Dort werden sie bei den Indianern Südamerikas auch heute noch in der traditionellen Pflanzenheilkunde bei vielerlei Beschwerden eingesetzt.

Im 17. Jahrhundert kam die Kapuzinerkresse mit spanischen Handelsschiffen nach Europa und wurde bald zu einer beliebtenZierpflanze. Heute ist sie weltweit verbreitet. Auch wenn der scharfe Geschmack der Blätter durch die enthaltenen Senföle und die Bezeichnung „Kresse“ eine Verwandtschaft mit der Gartenkresse vermuten lassen, ist das nicht der Fall.

Die einjährige, schnellwüchsige Kapuzinerkresse mit ihren leuchtenden Blüten ist im Garten als rankende und bodendeckende Pflanze sehr beliebt.

Die einjährige, schnellwüchsige Kapuzinerkresse mit ihren leuchtenden Blüten ist im Garten als rankende und bodendeckende Pflanze sehr beliebt.(#01)

Standort und Boden

Die einjährige Kapuzinerkresse ist eine typische Bauerngartenpflanze und zählt mit zu den beliebtesten Sommerblumen, auch bei Bienen und Schmetterlingen. Kultiviert werden kriechende, rankende und buschig wachsende Sorten.

Sie lieben geschützte, sonnige Plätze, nur dort bringen sie ihren reichen Flor mit den großen, trichterförmigen Blüten in Gelb, Orange und Rot. Der Boden sollte nicht zu nährstoffreich sein, da sich sonst mehr Blätter als Blumen an der Pflanze bilden. Ihre Ranken können bis zu drei Meter Länge erreichen.

Gepflanzt werden kann sie:

  • Im Beet
  • als Bodendecker,
  • rankend an Spalieren oder Zäunen,
  • in Töpfen und Balkonkästen.

Für Töpfe und Balkonkästen eignet sich normale Blumenerde.

Video: Kapuzinerkresse

Pflanzen und pflegen

Kapuzinerkresse ist einjährig und muss daher jedes Jahr frisch ausgesät werden. Für kräftige und frühblühendePflanzen kann man sie ab Ende März bis Anfang April auch in Töpfe aussäen. Dazu werden jeweils 2-3 Samenkörner in Anzuchttöpfe mit Blumenerde gelegt. Legt man die Samen zuvor einige Stunden in lauwarmes Wasser, keimen sie besser und schneller.

An einem hellen Platz bei etwa 18 Grad gehen sie dann in 2-3 Wochen auf. Bei 10-15 Grad werden die Keimlinge weiter kultiviert. Nach den Eisheiligen Mitte Mai pflanzt man die Pflänzchen dann an den gewünschten Standort. Vorher wird der Boden aufgelockert und mit etwas Kompost oder Dünger vermischt.

Ab Mai ist auch eine Direktsaat ins Freiland möglich. Der Boden darf jedoch nicht zu kühl und nass sein, da die Samen sonst leicht faulen. Diese Blütenpflanze sät sich leicht selbst aus, sodass sie oft jedes Jahr wieder im Beet aufgeht.

Die Kapuzinerkresse ist eine pflegeleichte Pflanze, die ungestört am besten wächst. Einmal eingesetzt, sucht sie sich ihren Weg selbst. Sie rankt selbstständig an den entsprechenden Rankhilfen hoch oder breitet sich als Bodendecker im Beet aus. Sind die Ranken zu lang, können sie problemlos gekürzt werden.

Neben gießen und spärlicher Düngung besteht die einzige Pflege darin, die Samenansätze abzuknipsen. Dies verlängert die Blütenzeit und verhindert ein selbständiges Aussäen. Falls man jedoch für das nächste Jahr Samen möchte, können diese auch eingesammelt und trocken aufbewahrt werden. Die gesammelten Samen keimen allerdings nur, wenn die ursprünglichen Samen keine F1 Hybridzüchtung waren.

Durch ihr üppiges Laub und den sonnigen Standort verdunstet die Pflanze viel Wasser, deshalb ist regelmäßiges Gießen besonders wichtig.

Durch ihr üppiges Laub und den sonnigen Standort verdunstet die Pflanze viel Wasser, deshalb ist regelmäßiges Gießen besonders wichtig.(#02)

Gießen und düngen

Durch ihr üppiges Laub und den sonnigen Standort verdunstet die Pflanze viel Wasser, deshalb ist regelmäßiges Gießen besonders wichtig. Dabei immer bodennah und nicht über die Blüten gießen. An heißen Tagen oder während Trockenperioden sollten die Pflanzen — vor allem wenn sie in Töpfen oder Blumenkästen sind — morgens und abends gegossen werden.

Ideal ist ein Dünger mit geringem Stickstoffanteil, da sonst anstelle der Blüten- die Blattbildung angeregt wird. Ausreichend ist eine Düngung bei der Pflanzung und eine weitere etwa Mitte August. Vorsicht, nur spärlich ausbringen!

Das Wichtigste zu Pflanzung und Pflege:

  • Kapuzinerkresse ist einjährig, jedes Jahr frisch aussäen.
  • Anfang April in Anzuchttöpfen vorziehen, Mitte Mai auspflanzen.
  • Direktaussaat ab Mitte Mai ins Beet.
  • Vorher Boden auflockern und leicht düngen.
  • Pflegeleicht, wächst ungestört am besten.
  • Samenansätze ausknipsen, falls keine Samen oder Selbstaussaat gewünscht sind.
  • Regelmäßig gießen, an heißen Tagen eventuell morgens und abends.
  • Dünger mit geringem Stickstoffanteil bei Pflanzung und Mitte August spärlich ausbringen.

Video: Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) Der Wahnsinn was die Pflanze kann! – Antibiotika Pflanze

Verwendung im Garten

Das Anbauen der schnellwachsenden Kapuzinerkresse ist ideal zur Sichtschutz-Begrünung. Sie wächst zuverlässig an Rankhilfen, Gartenzäunen oder Pergolen hoch und bildet mit ihren langen Ranken einen dichten Schutz.

Die üppig blühende Pflanze eignet sich auch sehr gut für Hängeampeln und Hochbeete, wo die Ranken dekorativ herunter hängen. Im Beet dagegen rankt sie sich zwischen den anderen Blumen oder bildet eine attraktive Beeteinfassung.

Hobbygärtner schätzen die Kapuzinerkresse vor allem deshalb, weil sie bei Blattläusen beliebt ist und diese daher den anderen Pflanzen eher fern bleiben. Auch im Gemüsebeet ist die Kapuzinerkresse willkommen, vor allem neben Kohl. Da der Kohlweißling ebenfalls diese Blütenpflanze liebt und seine Raupen darauf ablegt, statt auf dem Kohl.

Kapuzinerkresse findet in der Küche vielseitige Verwendung. Wichtig ist allerdings, dass nur die Blüten und die jungen Blätter geerntet werden.

Kapuzinerkresse findet in der Küche vielseitige Verwendung. Wichtig ist allerdings, dass nur die Blüten und die jungen Blätter geerntet werden.(#04)

Verwendung in der Küche

Kapuzinerkresse findet in der Küche vielseitige Verwendung. Wichtig ist allerdings, dass nur die Blüten und die jungen Blätter geerntet werden. Alte Blätter und die Stängel sind hart und haben weniger Geschmack. Die Blätter der Pflanze enthalten gesunde Senföle, welche ihnen Würze und Schärfe geben, dazu reichlich Mineralstoffe und viel Vitamin C. Feingeschnittene Blätter würzen Salate, Quark, Kräuterbutter und auch Pesto und Kräuteressig lassen sich daraus machen.

Blütenknospen und die unreifen, noch grünen Samen legt man in einer süß-sauren Essigmarinade ein und verwendet sie wie Kapern. Die ausgereiften, trockenen Samen können gemahlen und als Würzpulver verwendet werden. Die Blüten sind ebenfalls essbar, dienen jedoch meist zur Dekoration auf Speisen.

2013 war die Große Kapuzinerkresse Heilpflanze des Jahres und ihre Heilkraft ist wirklich außergewöhnlich vielfältig.

2013 war die Große Kapuzinerkresse Heilpflanze des Jahres und ihre Heilkraft ist wirklich außergewöhnlich vielfältig.(#03)

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

2013 war die Große Kapuzinerkresse Heilpflanze des Jahres und ihre Heilkraft ist wirklich außergewöhnlich vielfältig. Neueren Studien nach sollen die enthaltenen Senföle wie Antibiotika gegen bestimmte krankmachende Bakterien, Viren und Hefepilze wirken. Bei Verdauungsstörungen, Blasenentzündungen, Harnwegsinfekten, Schmerzen, zur Stärkung der Abwehrkräfte und Senkung des Fiebers soll die Pflanze ebenfalls ihre Wirkung entfalten.

Äußerlich angewendet stellt man aus den zerquetschen unreifen Samen einen heißen Umschlag her, den man bei Entzündungen und Verbrennungen auflegt. Frisch gepresster Saft aus den Blättern soll bei Infektionen helfen.

Wenn wir die Kapuzinerkresse im Garten anbauen und in der Küche verwenden, kann eventuell leichteren Beschwerden vorgebeugt werden. Bei ernsthaften Krankheiten sollte jedoch der Arzt aufgesucht werden. Die Pflanzenheilkunde hält auch fertige Präparate bereit, die in Apotheken erhältlich sind.

Die Kapuzinerkresse hat ihren Namen wegen der trichterförmigen Blüten, die wie eine Kopfbedeckung der Kapuziner-Mönchskutten aussehen.

Die Kapuzinerkresse hat ihren Namen wegen der trichterförmigen Blüten, die wie eine Kopfbedeckung der Kapuziner-Mönchskutten aussehen. (#05)

Aussehen und Sorten

Die Kapuzinerkresse hat ihren Namen wegen der trichterförmigen Blüten, die wie eine Kopfbedeckung der Kapuziner-Mönchskutten aussehen. Dazu bildet die Pflanze große, runde Blätter aus, die dicht an den Ranken wachsen.

Neben den klassischen Sorten – der großen und kleinen Kapuzinerkresse – in den Farben gelb, orange und rot, gibt es inzwischen zahlreiche Züchtungen. Etwa mit gefüllten Blüten und außergewöhnlichen Blütenfarben.

  • Salat-Kapuzinerkresse:

    Tropaeolum minus, wächst buschig bis zu 30 cm Höhe, mit reichlich dunkelgrünem Laub, dazwischen rote Blüten. Ideal für Salate und als Kräuterwürze.

  • Kapuzinerkresse niedrig:

    Tropaeolum minus, Höhe 20-30 cm, in Apricot und Rot, schön in Töpfen und Balkonkästen.

  • Rankende Kapuzinerkresse:

    Tropaeolum majus, Wuchslänge bis zu 200 cm, breite Farbpalette mit gesprenkeltem Laub.

  • Kapuzinerkresse Night and Day:

    Tropaeolum minus, bis zu 200 cm rankend mit weißen und tiefroten Blüten, schön zum Dekorieren.

Schädlinge und Krankheiten

Die in der Kapuzinerkresse enthaltenen Senföle halten zahlreiche Schädlingeab, doch bei den Blattläusen ist sie beliebt. Vor allem Rosenzüchter pflanzen die Kapuzinerkresse deshalb zur Läuseabwehr gerne in die Nähe ihrer Rosen. Auch der große Kohlweißling legt dort gerne seine Eier ab, dadurch werden Kohlpflanzen in der Nähe geschützt. Von Krankheiten wird diese Pflanze äußerst selten befallen.


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