Kettensägen: So schärft man die Sägekette richtig!

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Der Frühling steht vor der Tür und mit ihm auch die Gartenarbeit – eine tolle Nachricht für alle Gartenfans und die, die es werden wollen. Doch was tun, wenn die Sägekette stumpf ist? Wer selbst Hand anlegen möchte, muss nicht gleich zum professionellen Schärfen gehen.

Die Relevanz des Kettenschärfens

Wer an die Arbeit im Garten oder gar im Wald gehen möchte, der braucht in jedem Fall das passende Werkzeug. Größere Bäume bzw. dickere Stämme können nicht ohne Weiteres von Hand gefällt werden. Eine Kettensäge ist da das perfekte Gerät. Ein Blick auf kettensaegetest.de, wenn man eine Kettensäge sucht, ist durchaus sinnvoll.

Wichtig ist auch, vorab einen Lehrgang zu besuchen und stets die richtige Schutzkleidung zu tragen. Schließlich handelt es sich bei einer Kettensäge um ein Gerät, das bei falscher Nutzung oder einem Unfall verheerenden Schaden anrichten könnte.

Es ist außerdem besonders wichtig, dass die Kette der Säge nicht stumpf ist. Einerseits erzeugen stumpfe Ketten Wärme und andererseits ist das Arbeiten mit einer Sägekette, die nicht scharf ist, ineffizient. Nur wenn die Sägekette scharf ist, kann die bestmögliche Schnittleistung erbracht werden. Gerade, wenn Waldarbeit oder das Fällen mehrerer Bäume im Garten auf dem Programm steht, ist dies besonders nützlich.

Video: Motorsäge schärfen I Tutorial der Bayerischen Staatsforsten #BaySF

Wenn die Kette geschärft ist, gibt es weitere wesentliche Vorteile:

  1. Der Benzinverbrauch der Kettensäge geht deutlich zurück
  2. Die Schnittleistung ist besser
  3. Der Verschleiß der Sägekette nimmt ab, was für Langlebigkeit sorgt
  4. Das Verletzungsrisiko nimmt an

Das sind vier gute Gründe, die zeigen, weshalb das Schärfen der Sägekette eine so große Relevanz einnimmt.

Die zwei Möglichkeiten des Schärfens: Von Hand oder mit der Maschine

Generell gibt es zwei Möglichkeiten, wie die Kette der Säge richtig geschärft werden kann. Im Fachhandel gibt es spezifische Geräte, die jedoch meist nur beim Profi zu finden sind. In diese Maschinen wird die Kette sicher eingespannt. Das Oberteil der Maschine ist mit einer beweglichen Feile ausgestattet und erinnert ein wenig an eine Flexscheibe.

Durch das Herunterführen dieses Elements auf die entsprechenden Glieder der Kette können diese wieder angeschärft werden. Doch in der Regel haben die wenigsten Hobbygärtner solch ein Gerät zu Hause. Doch es gibt auch noch eine Alternative für alle Bastler: Das Schärfen der Kette von Hand.

Alles, was es dafür braucht, ist eine Feile – am besten eine Rundfeile – und ein wenig Geduld und Spucke, denn für das Feilen von Hand braucht es sehr viel Feingefühl. Zunächst müssen jedoch die richtigen Vorbereitungen getroffen werden, denn nur, wenn klar ist, um welche Teilung es sich bei der Sägekette handelt, kann die richtige Feile gewählt werden.

Außerdem sollten Sie vorab klären, ob Ihre Kette über Meißelzähne (Haupt- und Nebenscheide treffen sich in einem Punkt, was für aggressiveres Schneiden sorgt) oder Halbmeißelzähne (der Verlauf von Haupt- und Nebenscheide hat eine Rundung und kann einfacher geschärft werden) verfügt.

Das richtige Werkzeug wählen

Beim Schärfen der Sägekette von Hand kommt es darauf an, das richtige Werkzeug zu wählen. Sie sollten in jedem Fall auf eine Rundfeile zurückgreifen. Doch auch hier gibt es Einiges zu beachten. Je nachdem, über welche Teilung die Sägekette verfügt, muss der Durchmesser der Rundfeile ausgesucht werden. Die Teilung kann auf der Außenseite des Tiefenbegrenzers abgelesen werden.

Diese Richtwerte können Sie für die Wahl des Durchmessers nehmen:

  • Kennzeichnung 1, Durchmesser 4,0 mm
  • Kennzeichnung 2, Durchmesser 4,8 mm
  • Kennzeichnung 3, Durchmesser 5,2 mm
  • Kennzeichnung 4, Durchmesser 5,5 mm
  • Kennzeichnung 6, Durchmesser 4,0 mm
  • Kennzeichnung 7, Durchmesser 3,2 mm

Wer sich unsicher ist, welcher Durchmesser der Rundfeile am geeignetsten ist, der kann auch beim Hersteller der Sägekette nachfragen. Mit der Angabe des Typs und der entsprechenden Infos, die an der Kette ablesbar sind, gibt Ihnen der Hersteller die wesentlichen Daten, die notwendig sind, um die Kette von Hand feilen zu können.

Die passende Technik zum geeigneten Werkzeug

Generell ist es ratsam, sich für die Sägekette einmalig eine Feile anzuschaffen, die speziell für Kettensägen ausgerichtet ist. Diese sogenannten Sägekettenfeilen können im Baumarkt oder beim Fachhandel gekauft werden und haben den Vorteil, dass sie speziell auf das Schärfen zugeschnitten sind. Das bedeutet konkret, dass der Durchmesser perfekt zur Kettenteilung Ihrer Sägekette passt. Sind alle Vorbereitungen getroffen, kann es fast schon losgehen.

Vorab sollten Sie jedoch noch prüfen, ob die Kette fest sitzt und die Kettenspannung passt bzw. sich die Kette nicht nach hinten bewegen kann. Dafür kann die Kette auf dem Blatt entweder in eine Schraubzwinge eingespannt oder in einen Wurzelstock eingesägt werden.

Nur wenn die Kette fixiert ist, ist der Schärfungsprozess einfach möglich. Um die Verletzungsgefahr außerdem zu minimieren, sollten Sie beim Feilen unbedingt Arbeitshandschuhe tragen. Extratipp: Markieren Sie den Zahn, bei dem Sie anfangen, mit einer Kreide oder einem Edding, denn so wissen Sie gleich, wenn Sie einmal durch alle Zähne durch sind.

Dann geht es darum, die Rundfeile richtig zu führen. Dafür wird mit der einen Hand der Griff des Werkzeuges fixiert. Mit der anderen Hand wird die Feile am Schneidezahn der Kette vorbeigeführt, dabei jedoch immer nach vorn arbeiten.

Der Schärfewinkel ist entscheidend

Egal, ob maschinell oder von Hand – der richtige Winkel, mit dem die Kette geschärft wird, ist entscheiden dafür, ob die Kette auch scharf wird. Nur wer mit dem richtigen Winkel arbeitet, kann sich nach dem Kettenschärfen auch sicher sein, dass die Sägekette nicht in eine besondere Richtung zieht oder ungleichmäßig läuft. Der optimale Schärfewinkel kommt zum einen auf die Kette an sich an, zum anderen aber auch auf den Einsatz Ihres Gerätes.

Ein steiler Winkel bis 35 Grad sorgt dafür, dass die Kette mehr Leistung bringt. Damit kann weiches Holz gut geschnitten werden. Ein Winkel, der flacher ist, zwischen 30 und 25 Grad, eignet sich ideal für Hartholz. Der Lauf ist dann ruhiger und es kommt zu einem geringeren Vibrieren.

Als Richtwert kann also ein Winkel von 25 bis 35 Grad angesehen werden. Ein Großteil der Ketten verfügt über spezifische Informationen auf der Kette, so auch der Schärfewinkel. Dieser ist oftmals auf der Sägekette eingestanzt, sodass die genau wissen, in welchem Winkel Sie die Feile halten müssen. Die Feile wird wie oben erklärt mit zwei Händen von innen nach außen geführt. Dabei geht die Feile in paralleler Richtung zum Zahndach und bündig mit der Hauptschneide.

Gefeilt werden sollten nur die Schneideglieder. Treib- oder Verbindungsglieder sollten in keinem Fall angefeilt werden, denn das geh zu Lasten der gesamten Sägekette und ihrer Langlebigkeit. Haben Sie eine Kette mit Meißelzähnen, so beträgt der Winkel nach oben zehn Grad.

Seitenwechsel ist wichtig

Generell ist es sinnvoll, immer mit der gleichen Anzahl an Feilenschüben zu arbeiten. Das gewährleistet, dass die Kette gleichmäßig geschärft wird und nicht ein Glied super scharf ist, wohingegen das andere noch stumpf ist. Die Schärfewinkel müssen in jedem Fall eingehalten werden.

Ein Zahn ist scharf, wenn die Beschichtung der Hauptschneide glatt erscheint und Verletzungen wieder „glatt gebügelt“ wurden. Es sollten nach einem Durchgang alle Zähne etwa gleich lang sein, damit gewährleistet ist, dass die Kettensäge grad schneidet.

Ist die Prozedur auf einer Seite komplett erfolgt, kann die Kettensäge umgedreht werden, denn jetzt geht es auf der anderen weiter. Achten Sie auch hier wieder darauf, alle Zähne gleichmäßig zu feilen und auf die gleiche Länge zu bringen. Ist ein Zahn kürzer als 4 mm oder unterhalb der Verschleißmarkierung, muss die Sägekette ausgewechselt werden, um die Sicherheit zu gewährleisten.

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