Gartenexpertin Brigitte Goss kniet in einem Beet. Um sie herum stehen viele Staudenpflanzen.
Brigitte Goss beachtet bei der Beetplanung unter anderem die Gegebenheiten des Standortes und die Wuchshöhe der Wildstauden. Bildrechte: MDR/Franziska Nössig

Beetplanung Ein Beet mit heimischen Wildstauden bepflanzen

01. Mai 2022, 11:14 Uhr

Wildstauden verwandeln Ihren Garten in ein Paradies für Insekten und Vögel. Wenn Sie die Tipps von Garten-Expertin Brigitte Goss beachten, punkten die Wildstauden außerdem mit Anspruchslosigkeit.

Heimische Pflanzen und Wildstauden sind im Trend: Zu Recht! Während Exoten wie der Rhododendron oder der chinesische Taschentuchbaum ihre Vorzüge haben, sind viele heimische Pflanzen und Wildstauden wahre Alleskönner. Sie bieten Blüten für Insekten, Schutz vor Fressfeinden, sind winterhart und pflegeleicht, da sie an unsere klimatischen Bedingungen angepasst sind.

Damit uns ein Beet mit heimischen Wildstauden lange Freude bereitet, hat Gärtnerin Brigitte Goss einige Tipps zusammengetragen, die bei der Beetplanung zu beachten sind.

Durch Beobachtung den perfekten Standort wählen

'Wild' bedeutet nicht, dass die Stauden an jedem Ort wachsen können. Jede einzelne hat ihre Vorlieben. Deshalb empfiehlt Brigitte Goss das Beet vor dem Pflanzen zu beobachten. Wo ist Sonne, wo Schatten? Gibt es vielleicht eine klare Grenze zwischen Sonne und Schatten? "Diese Grenze kann man mit Sand markieren", sagt Brigitte Goss. So fällt die Beetplanung später leichter.

Wolfsmilch-Gewächs
Die Gold-Wolfsmilch bevorzugt einen Sonnigen Standort. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Struktur und Brutplätze durch größere Steine

Damit der Staudengarten etwas Struktur bekommt, können größere Steine im Beet ausgelegt werden. Denn wo die Steine liegen, entsteht eine luftige Lücke. "Wenn ich einige Bereiche durch die Steine frei halte, können so auch bodenbrütende Bienen einen Unterschlupf finden", sagt Gärtnerin Brigitte Goss. Ein weiterer Vorteil: Die Steine können auch als Trittsteine genutzt werden und erleichtern später die Pflege der Stauden.

Ein dicht bepflanzter Rand lässt das Beet ordentlicher wirken

Und damit die Pflege noch leichter fällt, hat Brigitte Goss noch einen ganz besonderen Tipp:

Wenn der Rand schön bepflanzt ist und einen Rahmen bildet, dann sieht das Beet auch immer ordentlich aus.

Brigitte Goss Gärtnerin

Dafür eignen sich vor allem niedrigere Staudensorten. Brigitte Goss wählt dür die Bepflanzung des Beetrandes im MDR Gartenreich das Rot-Seifenkraut und den Sandthymian.

Brigittes Wildstauden-Beet im MDR Gartenreich Insgesamt hat Brigitte Goss in ein etwa 20 Quadratmeter großes Beet etwa 100 heimische Wildstauden gepflanzt. Das Beet am MDR Gartenreich auf der Ega in Erfurt liegt in der vollen Sonne. Deshalb wurden dort nur Wildstauden gesetzt, die einen sonnigen Standort lieben.

Wildstauden-Arten für Schatten und Sonne

Wildstauden für den Schatten:

  • Geflecktes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
  • Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus)

Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
Das gefleckte Lungenkraut bevorzugt den Schatten. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Wildstauden für die Sonne:

  • Rot-Seifenkraut (Saponaria Ocymoides)
  • Sandthymian (Thymus serpyllum)
  • Schlüsselblume (Primula officinalis)
  • Karthäusernelke (Dianthus carthusianorum)
  • Kratzdistel (Cirsium)
  • Strauchveronika Rot (Hebe)
  • Gold-Wolfsmilch (Euphorbia polychroma)
  • Weiße Bergflockenblume Alba (Centaurea montana 'Alba') 
  • Berglauch (Allium senescens)

Schlüsselblume (Primula veris)
Schlüsselblumen stehen gerne in der Sonne. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 01. Mai 2022 | 08:30 Uhr