Aktion in Kamp-Lintfort Modellbootbecken wird zur Bienenweide

KAMP-LINTFORT · 50 Personen haben rund 4000 Pflanzen in eine 1200 Quadratmeter große Brachfläche gesetzt. Sie sollen Insekten und Bienen anlocken.

 Mit rund 4000 Pflanzen wird das ehemalige Modellbootbecken in eine Bienenweide verwandelt.

Mit rund 4000 Pflanzen wird das ehemalige Modellbootbecken in eine Bienenweide verwandelt.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Nur wenige Male kreuzten Modellschiffe durch das Modellbootbecken. Dann ging es vor 30 Jahren außer Betrieb, zuletzt ohne Wasser. Vor einem Jahr hatten Marga Feistner und Heidi Harhoff-Bruns von der Laga-Arbeitsgruppe Pappelsee die Idee, diese Brachfläche zu bepflanzen, die zwischen dem Pappelsee und dem Geisbruchdreieck liegt. Am Samstag war es soweit. 50 Personen standen mit Spaten im Modellbootbecken oder knieten darin mit kleinen Schaufeln, um es mit 4000 Pflanzen in eine Bienenweide zu verwandeln.

„Es sind Stauden, die jedes Jahr wiederkommen“, berichtete Reiner Winkendick. „Zum Beispiel Katzenminze, Bergminze, Prachtkerze, Ziest, Sonnenhut, Sonnenbraut oder Federgras. Diese Präriepflanzen locken Insekten an, vor allem Bienen.“

Winkendick hatte das Vorhaben geplant, das eng mit der Arbeitsgruppe Pappelsee, dem Laga-Förderverein und dem Grünflächenamt der Stadt abgestimmt ist. Zunächst bereiteten Mitarbeiter des Grünflächenamtes das Becken vor, das 1200 Quadratmeter groß ist. Sie frästen zum Beispiel an den Seiten Durchgänge in den Beton, um Wege durch es Becken vorzubereiten. Oder sie fügten einige Löcher als Abflüsse in den Boden, damit sich Wasser nicht stauen kann. Im November schütteten Lastwagen Bodenaushub hinein, der beim Bau der zweiten Spur des Wandelweges zwischen der Großen Goorley und der Anlage des Tennisclubs Blau-Weiß anfiel.

„Wir haben den schweren Boden gefräst und mit Sand aufgelockert“, berichtete Reiner Winkendick am Samstag. Parallel dazu plante er die Bepflanzung. „Am Anfang hatten wir die Idee, dort Wildblumen zu pflanzen“, sagte Marga Feistner. „Aber diese hätten wir jedes Jahr neu aussäen müssen. Das wäre viel Arbeit gewesen. Deshalb sind Stauden die bessere Lösung. Sie sind pflegleicht und müssen nur gegossen werden, wenn es sehr lange trocken ist.“

Pflege und Kosten übernehmen die Mitglieder und Freunde des Arbeitskreises Pappelsee selbst. „Sehr viele Privatpersonen haben gespendet“, berichtete Arbeitskreissprecherin Barbara Drese. „Der Pappelsee liegt ihnen am Herzen. Einige haben 20 Euro gegeben, einige 200 und einige 1000, wie sie konnten. Unternehmen haben gespendet. Und der Laga-Förderverein hat die Summe aufgestockt. Allen Spendern einen herzlichen Dank.“

Als am Samstagnachmittag alle Pflanzen ihren Platz gefunden hatte und das erste Mal gewässert waren, zeigte sich Laga-Fördervereins-Vorsitzender Wolfgang Roth Wolfgang Roth zufrieden: „Das alte Betonbecken hat sich in eine Weide für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten verwandelt. Es ist jetzt eine Weide für die Augen. Ich habe mich gefreut, wie viele Helfer mitangepackt haben. Viele Kinder waren dabei. Das ist schön.“ Da machte es nichts aus, dass die Pflanzentauschbörse ausfiel, die am Rande der Pflanzaktion geplant war, weil alle, die da waren, mitanpackten.

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