Klimawandel und Pflanzenanbau: Standortgerechte Planung ist entscheidend

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Die Future Days der International Hardy Plant Union (ISU) in Prag waren eine Gelegenheit für Gärtner, Landschaftsarchitekten und Staudenliebhaber, sich über die Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Arbeit auszutauschen. Die Teilnehmer diskutierten verschiedene Ansätze, um Stauden auszuwählen, die in einer wärmeren und trockeneren Umgebung gedeihen können. Die Veranstaltung bot auch die Möglichkeit, innovative Ideen und Techniken im Gartenbau zu präsentieren und zu erlernen.

Vortrag zeigt Auswahl an Stauden für kommendes wärmeres Klima

Der Vortrag von Petr Hanzelka, einem Referenten vom Botanischen Garten in Prag, behandelte eine Auswahl mediterraner und nordamerikanischer Präriepflanzen. Hanzelka stellte fest, dass diese Pflanzen möglicherweise besser im kommenden, wärmeren Klima gedeihen könnten als bisherige Sorten. Um diese These zu unterstützen, führte er umfangreiche Tests und Beobachtungen sowohl in ihrem natürlichen Lebensraum als auch im Botanischen Garten in Prag-Troja durch.

Empfohlene Stauden für trockenes Klima sind Aster sericeus, Muhlenbergia capillaris, Allium ‚Millenium‘ und Heuchera pulchella. Im Botanischen Garten können die Teilnehmer die blühenden Bereiche der nordamerikanischen Prärie und die mit mediterranen Stauden bepflanzten einjährigen Beete bestaunen, während sie einem Rundgang folgen.

James Hitchmough, Professor an der Universität von Sheffield, hielt einen spannenden Vortrag über die Auswirkungen des Klimawandels auf Budapest. Er prognostizierte, dass die ungarische Hauptstadt im Jahr 2070 ein ähnliches Klima wie das heutige Südgriechenland haben wird. Diese Erkenntnis verdeutlicht die Dringlichkeit, Maßnahmen zum Schutz vor den Auswirkungen des Klimawandels zu ergreifen und sich auf eine veränderte Umwelt einzustellen.

In ihrer Studie verglichen Hitchmough und seine Doktoranden den Wasserbedarf von Pflanzen in den Katalogen von Howard Nurseries und Beth Chatto Nurseries. Dabei stellten sie fest, dass sich das Angebot in den letzten 30 Jahren nicht verändert hat. Sie schlossen daraus, dass es sinnvoll ist, den Standort bei der Gartengestaltung als Leitfaden zu verwenden und das Design nicht dem Standort aufzuzwingen.

Um die biologische Vielfalt zu fördern, schlug John Little vor, Entomologen in die Planung neuer Lebensräume einzubeziehen. Ihre Kenntnisse über die Bedürfnisse verschiedener Insektenarten können bei der Schaffung geeigneter Umgebungen helfen. Statt Mutterboden von anderen Standorten zu verwenden, empfahl er die Verwendung verschiedener Substrate wie zerkleinerten Bauschutt und Abfällen der Zuckerindustrie. Diese Materialien tragen zu einer größeren Artenvielfalt bei und bieten zusätzlichen Lebensraum.

In seinem Vortrag präsentierte Jakub Hamata ein Startup-Unternehmen aus der Tschechischen Republik, das sich auf den Anbau von Blattgemüse mithilfe der Abwärme von Computern spezialisiert hat. Diese innovative Methode ermöglicht es, frisches Gemüse in urbanen Umgebungen zu produzieren und gleichzeitig den Energieverbrauch zu reduzieren. Durch die Nutzung der vorhandenen Ressourcen wird ein nachhaltiger Ansatz verfolgt.

Die Future Days der ISU haben verdeutlicht, dass eine gezielte Auswahl der passenden Staudensortimente im Kontext des Klimawandels von großer Bedeutung ist. Die präsentierten mediterranen und nordamerikanischen Präriepflanzen bieten vielversprechende Lösungen für den Anbau in wärmeren Klimazonen. Zusätzlich zeigten die Experten, dass eine standortgerechte Planung und die Nutzung verschiedener Materialien zu einer erhöhten Artenvielfalt und einem nachhaltigen Gartenbau beitragen können.

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