Nutzpflanzen im eigenen Garten: Gesundes Gemüse einfach selbst anbauen

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Der eigene Garten kann mehr als nur Spielfläche für die Kinder und hübsche Kulisse für die Gartenparty zu sein. Hier lassen sich prima Nutzpflanzen anbauen, die biologisch kultiviert und daher sehr gesund sein können.

Nutzpflanzen selbst anbauen: Im Garten oder auf dem Balkon?

Es hat etwas von einer ländlichen Idylle: Morgens geht der Gartenbesitzer nach draußen, um frische Kräuter für das Frühstück zu holen. Den kleinen Happen zwischendurch bieten die Möhren und Tomaten aus dem eigenen Garten, für den Winter werden Kartoffeln, Möhren, Lauch und Sellerie eingelagert. Das eigene Anbauen von Nutzpflanzen bekommt nicht zuletzt durch die stark gestiegenen Verbraucherpreise einen ganz neuen Reiz und ist auch vor dem Hintergrund einer gesunden Ernährung interessant.

Das sind Nutzpflanzen

Die Bezeichnung „Nutzpflanzen“ ist selbsterklärend: Es handelt sich um Pflanzen, die der Mensch nutzen kann. Gras und Blumen gehören nicht dazu. Die jeweiligen Nutzungszwecke können dabei verschieden sein. Die Pflanzen werden als Nahrungs- und Heilmittel genutzt, können aber auch Futterpflanzen für Tiere sein. Streng genommen sind auch die Pflanzen zu nutzen, die industriell weiterverarbeitet und später zu Brennstoffen, Textilien oder Papier werden. Im Garten werden solche Pflanzen freilich nicht angebaut und hier sind Nutzpflanzen in der Regel mit Obst und Gemüse gleichzusetzen.

Es gibt übrigens rund 400.000 Pflanzen, die aus Blatt, Wurzel und Sprossachse bestehen. Davon nutzt der Mensch aber nur etwa 20.000, davon wiederum sind etwa 500 Pflanzenarten kultiviert worden.

Die Bezeichnung „Nutzpflanzen“ ist selbsterklärend: Es handelt sich um Pflanzen, die der Mensch nutzen kann. ( Foto: Shutterstock wavebreakmedia )

Die Bezeichnung „Nutzpflanzen“ ist selbsterklärend: Es handelt sich um Pflanzen, die der Mensch nutzen kann. ( Foto: Shutterstock wavebreakmedia )

Hier lassen sich Nutzpflanzen anbauen

Wer ökologisch verträglich gesunde Nutzpflanzen anbauen möchte, kann dies überall dort tun, wo sich ein Plätzchen bietet, das mit Erde bedeckt oder wo ein Kübel aufgestellt werden kann. Zum einen ist hier natürlich der Garten zu nennen, der sich als praktischste Variante herausstellt. Dort gibt es sonnige und halbschattige Plätze, die den Standortbedingungen der Pflanzen entsprechen. Wichtig ist, dass der Wasseranschluss in der Nähe ist, damit das Gießen im Sommer so einfach wie möglich wird. Die Fläche sollte zudem nicht am Hang liegen und außerdem in Bezug auf den Boden eine gewisse Qualität aufweisen. Ein reiner Sandboden eignet sich nicht zum Anbauen von Gemüse oder Obst.

Es ist kein eigener Garten vorhanden? Macht nichts, auf dem Balkon lassen sich ebenso verschiedene Pflanzen anbauen, wenn auch nicht in der großen Auswahl. Hier müssen Kübel oder Pflanzkisten aufgestellt werden, auch Hochbeete sind eine gute Möglichkeit. Der Balkon sollte eine sonnige Lage haben, damit die Pflanzen genügend Licht abbekommen. Die Kübel müssen daher eventuell erhöht aufgestellt werden.

Alternativ kann eventuell ein Schrebergarten gepachtet werden. Je nach Ort sind aber lange Wartelisten vorhanden. Es kann lohnend sein, sich einfach in der Nähe umzuschauen und Kleingärten zu suchen, die nicht genutzt aussehen. Eventuell bietet sich dort die Möglichkeit der Pacht. Doch Vorsicht: In vielen Schrebergartenanlagen herrschen strenge Regeln bezüglich des Anbaus von Pflanzen und der allgemeinen Ordnung dort.

Nutzpflanzen für den eigenen Garten auswählen und reichlich ernten

Wichtig ist, den eigenen Bedarf zu kennen. Es bringt schließlich nichts, Nutzpflanzen anbauen zu wollen, die später in der Familie kein Mensch essen mag. Ein gutes Beispiel dafür ist Spinat: Sein gesundheitlicher Nutzen steht außer Frage, dennoch gibt es viele Menschen, die dieses Blattgemüse gar nicht mögen. Die Fläche dafür wäre vergeudet und kann lieber für andere Pflanzen genutzt werden. Beim Anbauen sollte zudem darauf geachtet werden, dass die ausgewählten Pflanzen in Bezug auf die Standortansprüche sowie bezogen auf ihre Wachstumszeit miteinander harmonieren.

Einen Nutzgarten ohne Apfelbäume gibt es nicht. ( Foto: Shutterstock - Irina Wilhauk )

Einen Nutzgarten ohne Apfelbäume gibt es nicht. ( Foto: Shutterstock – Irina Wilhauk )

Beliebte Obst- und Gemüsepflanzen

Es gibt einige Gemüsepflanzen für Anfänger und Fortgeschrittene, die praktisch zum Garten dazugehören. Es gibt natürlich keine Pflicht zum Anbauen derselben, doch sie sind in den meisten Gärten zu finden. Diese Pflanzen stellen nur geringe Ansprüche, sind leicht zu kultivieren und belohnen mit einer reichen Ernte.

Beliebte Obstpflanzen sind zum Beispiel diese:

  • Äpfel (hier gibt es eine Auswahl an rund 1000 verschiedenen Sorten allein in Deutschland)
  • Birnen
  • Pflaumen
  • Süß- und Sauerkirschen
  • Beeren (Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, Stachelbeeren)
  • Erdbeeren

Auch bei den Gemüsepflanzen gibt es eine Hitliste der Pflanzen, die die meisten Hobbygärtner in ihrem Garten anbauen und mit denen sich leicht Erfolge erzielen lassen:

  • Tomaten
  • Kartoffeln
  • Kopf- und Feldsalat
  • Radieschen
  • Möhren
  • Zwiebeln
  • Lauch
  • Gurken
  • Erbsen
  • Bohnen
  • Spinat
  • Brokkoli und Blumenkohl

Daneben gibt es einige Gemüsesorten, die sich zwar ebenfalls im eigenen Garten anbauen lassen, die aber mit einem weitaus größeren Aufwand verbunden sind. Ein Beispiel dafür ist Spargel, der deutlich höhere Anforderungen stellt als zum Beispiel die lediglich zu setzenden und später anzuhäufelnden Kartoffeln.

Sehr beliebt sind seit einigen Jahren auch Zucchini. Sie werden in verschiedenen Sorten angeboten und benötigen einen komposthaltigen Boden sowie einen sehr sonnigen Standort. Bei idealen Standortbedingungen reicht schon eine Zucchini-Pflanze für eine ganze Familie, denn die Pflanzen sind überaus ertragreich. Sie sind allerdings eher für den Sommer geeignet, denn zum Einfrieren für den Winter eignen sich Zucchini nicht. Anderes Gemüse wie zum Beispiel Lauch, Kohlarten oder Sellerie und Kartoffeln lassen sich hervorragend durch Einfrosten konservieren (Lauch und Kohl) oder können frostgeschützt gelagert werden (Kartoffeln und Sellerie).

Der Garten sollte mit Pflanzen bepflanzt werden, die die Familie mag. ( Foto: Shutterstock BearFotos )

Der Garten sollte mit Pflanzen bepflanzt werden, die die Familie mag. ( Foto: Shutterstock BearFotos )

Die besten Tipps zum Anbauen von Nutzpflanzen im eigenen Garten

Ganz wichtig ist immer eine gute Zusammenstellung der Pflanzen, vor allem, wenn die positiven Auswirkungen einer Pflanze auf eine andere genutzt werden sollen. Werden Möhren und Zwiebeln zusammen gepflanzt, verringert sich zum Beispiel die Belastung durch die Möhrenfliege. Auch der regelmäßige Fruchtwechsel ist ein Punkt, mit dem sich Hobbygärtner unbedingt beschäftigen sollten, denn er ist maßgeblich für den Erfolg beim Gärtnern.

Zudem sollten die folgenden Punkte beachtet werden, damit sich im Garten eine reiche Ernte ergibt:

Zudem sollten die folgenden Punkte beachtet werden, damit sich im Garten eine reiche Ernte ergibt:

  1. Der Boden muss optimal sein.

    Das bedeutet, dass kein steiniger Boden vorliegen sollte. Ein lehmiger Boden hingegen ist gut geeignet, denn er kann Feuchtigkeit und Nährstoffe gut speichern. Er muss allerdings mit Kompost und Erde aufgelockert werden. Ist der Boden für das Gärtnern nicht geeignet, kann nur ein Hochbeet helfen, das separat mit Erde befüllt wird.

  2. Der Standort muss stimmen.

    Viele Gemüsepflanzen lieben die volle Sonne und gedeihen im Halbschatten oder Schatten nicht. Andere wiederum kommen auch mit einem halbschattigen Plätzchen gut aus. Bei sonnigen Standorten sollte der Boden Feuchtigkeit gut speichern können. Wird ein Pflanzkübel verwendet, muss dieser groß genug sein, damit die Erde nicht schon im Laufe nur einen Tages austrocknet.

    Viele Gemüsepflanzen lieben die volle Sonne und gedeihen im Halbschatten oder Schatten nicht. ( Foto: Shutterstock BearFotos )

    Viele Gemüsepflanzen lieben die volle Sonne und gedeihen im Halbschatten oder Schatten nicht. ( Foto: Shutterstock BearFotos )

  3. Nicht alle Pflanzen vertragen sich gut.

    Kopfsalat und Petersilie mögen sich nicht. Kartoffeln, die auf ein schon vorher als Kartoffelacker genutztes Beet ausgebracht werden, gedeihen nicht gut und bleiben meist klein. Der Hobbygärtner sollte die Fruchtfolgen berücksichtigen und auf Mischkulturen setzen. Damit ist es möglich, dass sich der Boden während einer Pflanzphase erholen und wieder Nährstoffe anreichern kann. Pflanzen, die sich gegenseitig nicht mögen, wachsen ebenfalls nicht gut und bringen nur eine mäßige Ernte. Sie sollten nicht nebeneinandergesetzt werden.

  4. Die optimale Pflanzzeit wählen.

    Manche Pflanzen müssen im Zimmer vorgekeimt werden (oder im beheizten Gewächshaus) und starten dann gut gestärkt in die eigentliche Wachstumssaison. Andere wiederum werden direkt im Freiland ausgesät. Bei der Gartenplanung sollten die unterschiedlichen Wachstumszeiten berücksichtigt werden. Manche Gemüsepflanzen benötigen auch nur kurze Zeit, um erntereif zu werden. Sie sind ideale Fruchtfolger und können auf ein bereits abgeerntetes Beet gesetzt werden. Ein Beispiel dafür sind Radieschen, die auch mehrmals im Gartenjahr gesät und geerntet werden können. Salat könnte theoretisch auch zweimal gesät werden, allerdings gedeiht dieser in der zweiten Ausbringung aufgrund der großen Hitze im Sommer häufig schlecht.

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