Hummelpflanzen: Blumen für Hummeln schon im Gartenplan bedenken

0

Die Natur braucht unsere Hilfe! Wir haben unseren Gartenplan daher darauf ausgerichtet, Hummeln und anderen Insekten mehr Nahrung zu bieten. Die passenden Hummelpflanzen bereichern jetzt unseren Garten.

Hummelpflanzen im Garten: Bitte im Gartenplan berücksichtigen!

Schon steht der Herbst vor der Tür und meine Frau und ich wollen in diesem Jahr den Garten neu gestalten. Schon lange haben wir uns darüber Gedanken gemacht und sind zu dem Schluss gekommen, dass der „intuitive Gartenbau“ wohl zumindest in unserem Fall nicht ganz so funktioniert wie gedacht. Neulich war die Schwester meiner Frau nebst Familie zu Besuch und ihre Kommentare bezüglich unserer leicht braunen Pflanzen waren wirklich ätzend. Doch jetzt wird alles anders! Wir haben behauptet, der Profi müsse nun ran und solle unseren Garten so planen, dass die Pflanzen fast von selbst wachsen. Es war ein gehöriges Stück Recherchearbeit, genau diesen Profi zu finden!

Selbst ist der Mann (die Frau)! Oder: Muss wirklich ein professioneller Gartenplan her?

Fakt ist, dass im nächsten Jahr möglichst zahlreiche Hummelpflanzen in unserem Garten gedeihen sollen. Fakt ist auch, dass sie verschiedene Ansprüche an den richtigen Boden haben, an Lichtverhältnisse und Sonneneinstrahlung. Wir haben nun hin und her überlegt, wie die Gartenplanung im kommenden Jahr umgesetzt werden könnte bzw. wie diese Planung überhaupt erst einmal aussieht. Vier Möglichkeiten sind uns dabei eingefallen:

  1. Der intuitive Gartenbau

    Diese Variante haben wir in den zurückliegenden Jahren bereits probiert, sehr zum Leid unserer Pflanzen und zur Freude sämtlicher Klatschtanten im Ort. Natürlich kann der Garten auch „aus dem Bauch heraus“ gestaltet werden und mit einer großen Portion Glück wächst auch alles. Ist dieses weniger groß, wachsen die Pflanzen rückwärts und zusätzlich wurde jede Menge Zeit, Energie und Herzblut investiert.

  2. Gartenplan vom Landschaftsarchitekten

    Wer schon einmal einen solchen Gartenplan gesehen hat, weiß, warum manche Menschen ihren Garten vom Profi gestalten lassen. Hier findet alles seinen rechten Platz. Berücksichtigt wird dabei auch die Terrasse, vielleicht zusätzlich eine Leseecke im Garten. Die größte Maßgabe „Erst planen, dann gärtnern“ wird hier umgesetzt. Planungsfehler treten keine auf, die unfassbare Menge an Planungserfahrung macht Fehler nahezu unmöglich. Ein Gespräch mit einem solchen Profi ist ehr aufschlussreich. Leider übersteigen die Kosten alles Vorgestellte und liegen zwischen 30 und 70 Euro bei einer kompletten Neuplanung. Ein vier- bis fünfstelliger Betrag für die Gartenplanung? „Nicht mit mir!“, meinte meine Frau und schon war Variante 2 ad acta gelegt.

  3. Gartenplan von der Fachgärtnerei erstellen lassen

    Bei meiner weiteren Suche nach Planungstipps und Ratschlägen, wie der Garten am besten geplant werden sollte, bin ich auf das Angebot von staudenmix.de gestoßen. Die Fachgärtnerei bietet die Gartenplanung ebenfalls an, allerdings eher als zusätzliche Serviceleistung. Sie verdient damit nicht das alleinige Honorar wie der Landschaftsarchitekt und ist entsprechend günstiger. Viel günstiger sogar, das Angebot beginnt ab 55 Euro je nach Aufwand. Möglich ist die Komplettplanung ebenso wie die reine Beetplanung, bei der die Entwurfsplanung durch den Auftraggeber selbst vorgenommen wird. Die pflanzfertigen Stauden werden sogar nach Hause geliefert, die passende Pflanzzusammensetzung ist selbstverständlich. Bei der Planung werden auch Pflanzabstände beachtet, sodass die ausgewählten Hummelpflanzen genügend Platz haben.

  4. Gartenplan selbst zeichnen

    Auch wenn das Angebot von der Fachgärtnerei deutlich günstiger ist, so kostet es dennoch Geld. Wie wäre es denn, wenn man den Gartenplan einfach selbst zeichnet? Es wäre doch gelacht, wenn das nicht hinzubekommen wäre! Entwurfs- und Detailplanung liegen damit in der eigenen Hand, auch die Auswahl der Pflanzen und die Wahl, ob Stauden mit Bodendeckern ergänzt oder Zwiebeln durch Einsaaten ersetzt werden, ist selbst zu treffen. Diese Idee gefiel mir gut und ich habe sie ausprobiert. Entscheiden Sie nach den folgenden Zeilen gern selbst, welche Variante für Sie am besten ist.

Hummeln auf der Blüte: Hier tummeln sie sich und finden in den offenen Blüten genügend Nahrung. (Foto: AdobeStock - Vera Kuttelvaserova)

Hummeln auf der Blüte: Hier tummeln sie sich und finden in den offenen Blüten genügend Nahrung. (Foto: AdobeStock – Vera Kuttelvaserova)

 

Gartenplan zeichnen und Hummelpflanzen eine Heimat geben

Mein erster Schritt war es, mir den Boden im Garten näher anzusehen. So konnte ich herausfinden, welche Pflanzen überhaupt hier wachsen können, nachdem ich wusste, welche Hummelpflanzen denn infrage kämen. Das war vielleicht viel Arbeit! So einen richtig grünen Daumen hatte ich noch nie, daher musste ich mich in die Ansprüche der verschiedenen Pflanzen erst einlesen. Danach brauchte ich Anregungen zur möglichen Gartengestaltung. Dazu nutzte ich verschiedene Quellen:

  • Recherche in verschiedener Fachliteratur für den Gartenbau
  • Spaziergänge durch die Nachbarschaft mit Blick über die Gartenzäune
  • Besuch von Parkanlagen beim Stadtbummel
  • Recherchieren auf den verschiedenen Ratgeberseiten zur Gartenplanung im Internet

Meine Frau meinte noch, dass sie die Landesgartenschau Höxter in Nordrhein-Westfalen gern als Inspirationsquelle nutzen würde, doch das dauert mir zu lange. Gern können wir dort hinfahren, allerdings die Gartenplanung mit Integration der Hummelpflanzen muss noch in diesem Herbst stehen!

Bewaffnet mit Millimeterpapier und Bleistift, Maßband und Taschenrechner machte ich mich ans Werk. Der Gartenplan sollte maßstabsgetreu (1:100) entstehen, daher mussten alle ermittelten Maße umgerechnet werden. Schwierig war es, all die kleinen Nischen aufs Papier zu bringen, denn unser Garten ist ein echtes Unikat. Er ist nicht einfach nur rechteckig oder quadratisch, er hat überall Ausbuchtungen und kleine Ecken. Das Abpausen über Google Maps mit anschließender Vergrößerung am Kopierer erwies sich als beste Variante, um die Umrisse auf das Blatt zu bekommen. Die geplanten Bereiche für die Sitzecke, für die Gartenwege und für den Rasen, auf dem die Kinder spielen sollen, wurden farblich markiert. Buntstifte und Stabilo waren in den folgenden Tagen meine ständigen Begleiter! Immer wieder nahm ich Änderungen vor, bis ich endlich mit dem Gartenplan zufrieden war. Dieser wurde jetzt noch kopiert und soll fortan immer wieder aktuell gehalten werden, indem ich Änderungen gleich einzeichne. Aber mal ehrlich: Das waren viele Stunden Arbeit und ob ich wirklich die richtigen Pflanzen für Hummeln, Bienen und andere Insekten herausgesucht habe, ist fraglich. Gespart habe ich nur die 55 Euro von der Fachgärtnerei, weder meiner Laune noch meiner Zeitplanung war diese Planung zuträglich.

Unser Garten soll schöner werden: Hummelpflanzen recken ihre Blüten

Die gesamte Gartenplanung soll nun also darauf ausgerichtet sein, dass wir viele verschiedene Hummelpflanzen einsetzen wollen. Gruppenstauden, Gerüstbildner, Bodendecker, Kräuter und Gräser sollen sich hier wohlfühlen, sodass Insekten genügend Nahrung finden können. Ganz wichtig ist dabei, dass die Blüten aller Pflanzen offen sind. Geschlossene Blüten mögen zwar hübsch sein, sind aber für Insekten unbrauchbar. Sie kommen nicht an Nektar und Pollen heran. Wobei ich, ehrlich gesagt, ohnehin kein Fan von diesen Blüten bin und meiner Frau gegenüber ein unschlagbares Argument habe, warum die entsprechenden Neuzüchtungen nicht in unseren Garten einziehen werden. Das sieht sie ein, mag sie doch die dicken Hummeln sehr gern und verzichtet für sie auf ihre favorisierten Blüten. Ha! Ich habe meine psychologische Ader entdeckt. Mal sehen, wofür ich sie noch einsetzen kann.

Die schönsten Hummelpflanzen in der Kurzvorstellung

Die Fachgärtnerei hatten viele Vorschläge, welche Hummelpflanzen denn für unseren Garten ideal wären. Damit ich später auch weiß, welche Pflanze was wünscht, habe ich mir alles notiert und fasse an dieser Stelle kurz zusammen:

  • Echtes Herzgespann

    Die Pflanze wird auch als Herzgold bezeichnet und stammt eigentlich aus dem kalten Sibirien. Sie liebt durchlässige Boden, die sandig und leicht sind und mag die volle Sonne. Sie blüht von Juni bis September.

  • Löwenmäulchen

    Das Löwenmäulchen ist meist nur einjährig und muss daher immer wieder nachgepflanzt werden. Es blüht in allen Farben und ist für Hummeln ideal. Die Blüte öffnet sich nämlich nur, wenn das kleine Schwergewicht auf ihr landet. Auch das Löwenmäulchen blüht von Juni bis September.

  • Glockenblume

    Die Blüten zeigen sich von Juni bis September, teilweise schon ein wenig früher, was von der Witterung abhängig ist. Die Blumen können bis zu 150 cm hoch werden! Die Glockenblume mag die volle Sonne, steht aber auch im Halbschatten gut und ist mit allem zufrieden, was die verschiedenen Böden zu bieten haben.

  • Stockrose

    Stockrosen bilden riesige Blüten und sind in allen Farben erhältlich. Sie werden bis zu zwei Meter hoch und brauchen einen windgeschützten Standort. Die ersten Blüten zeigen sich im Juli, die Blume blüht bis Ende September. Stockrosen sind winterhart und gedeihen auch auf nährstoffarmen Böden gut.

  • Kugeldistel

    Kugeldisteln bieten Insekten genügend Pollen und Nektar und sind auch wieder bis in den September hinein wunderschön anzusehen. Sie werden zwischen 50 und 200 cm hoch und lieben durchlässige, sandige Böden. Auch in Steingärten fühlen sie sich wohl.

  • Lavendel

    Lavendel ist mittlerweile ein Klassiker und liebt kalkige, lehmige und nährstoffarme Böden. Die Pflanze braucht kaum Wasser und wird bis zu 80 cm hoch. Lavendel kann den ganzen Sommer hindurch blühen und ist bei Insekten überaus beliebt.

  • Mohn

    Mohn gibt es in vielen verschiedenen Farben, die Pflanze blüht schon im Mai. Sie bietet nur wenig Nektar, dafür aber viel Pollen. Langweilig wird es mit Mohn nie, denn es gibt ihn nicht nur in verschiedenen Blühfarben, sondern auch in unterschiedlichen Sorten, die wie der Graumohn auch zum Backen verwendet werden können.

Sehr empfehlenswert ist es auch, einen Blühstreifen beim Rasenmähen stehen zu lassen. Dort sollte im besten Fall Klee stehen, dieser wird von Hummeln geliebt und bietet den ganzen Sommer über Nahrung. Wichtig ist es, bei der Pflanzenauswahl darauf zu achten, dass die Blühzeiten der Blumen so liegen, dass Hummeln so lange wie möglich Nahrung finden.

Mein persönliches Fazit: Hummelpflanzen werden nach Plan in den Garten gesetzt

Ich bin kein Profigärtner und will auch keiner sein. Mein Garten soll aber so aussehen, das wünscht sich auch meine Frau. Da der Landschaftsarchitekt für unsere Gartenplanung zu teuer ist, haben wir uns für das Angebot der Fachgärtnerei entschieden. Ab 55 Euro, das ist ein echtes Schnäppchen! Ich kann nur jedem dazu raten, dieses Angebot zu nutzen, denn ein geplanter Garten sieht erstens schöner aus und besteht zweitens aus Pflanzen, die sich dort wirklich wohlfühlen. Die Schwester meiner Frau hat nun leider keinen Ansatzpunkt mehr zum Lästern – wie schade! Das war natürlich ironisch gemeint, denn ich lache mir angesichts dessen und der niedrigen Kosten für die Gartenplanung ins Fäustchen. Das war auch all die Recherchearbeit wert!

Lassen Sie eine Antwort hier