Ranunkeln: Pflanzen, pflegen & schneiden

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Ranunkeln sind beliebte und anspruchslose Frühjahrsblüher und werden in Töpfen und als Schnittblume angeboten. Ihre prachtvollen Blüten strahlen in leuchtendem Gelb über Orange, Rosa und Pink, bis hin zu kräftigen Rottönen und Weiß. Damit sorgen sie in Beet, Töpfen und in der Vase für fröhliche Farbtupfer. Alles zur richtigen Pflege.

Gattung und Herkunft der Ranunkel

Ranunkeln (botanisch Ranunculus asiaticus) sind eine Gattung aus der großen Familie der Hahnenfußgewächse, die aus etwa 2000 Arten besteht. Die Wildform der Ranunkel zeigt ungefüllte Blüten. Die heute gefüllten, großen Blütenformen mit ihren prächtigen Farben und der längeren Haltbarkeit als Schnittblume wurden durch zahlreiche Züchtungen erreicht. Sie blühen je nach Pflanzung von April bis Juni.

Die Heimat der Ranunkel ist der östliche Mittelmeerraum, wo die Wildform auch heute noch wächst. Aus der Türkei kam diese im 16. Jahrhundert nach England und verbreitete sich später von dort aus über ganz Europa. Inzwischen gedeihen Ranunkeln in allen gemäßigten Zonen der nördlichen Halbkugel.

Alle Pflanzenteile der Ranunkel sind giftig, gleichzeitig hat sie aber auch in der Volksmedizin als Heilpflanze ihre Bedeutung.

Im Viktorianischen Zeitalter war die Ranunkel ein Sinnbild für Charme und bedeutete als Geschenk: „Ich bewundere deinen Charme und Reiz.“

Ranunkeln (botanisch Ranunculus asiaticus) sind eine Gattung aus der großen Familie der Hahnenfußgewächse, die aus etwa 2000 Arten besteht.

Ranunkeln (botanisch Ranunculus asiaticus) sind eine Gattung aus der großen Familie der Hahnenfußgewächse, die aus etwa 2000 Arten besteht.(#01)

Der richtige Standort, der optimale Boden für die Ranunkel

Ranunkeln lieben einen halbschattigen bis leicht sonnigen Standort. Direkte Sonne über den ganzen Tag sollte vermieden werden, da die Blätter sonst rasch verwelken. Schon im zeitigen Frühjahr werden sie für Töpfe auf Terrasse und Balkon angeboten, wo sie mit ihren Farben solo oder zusammen mit Hornveilchen und Bellis nach den Wintermonaten unsere Augen verwöhnen.

Allerdings sind sie etwas frostempfindlich und müssen in kalten Nächten noch geschützt werden. Daher darf man blühende Ranunkeln erst später, wenn keine Frostgefahr mehr droht, in das Gartenbeet pflanzen.

Der Boden sollte gut durchlässig, feucht, aber nicht zu nass sein. Bei Staunässe verfaulen die Wurzelknollen. Für die Pflanzung in Töpfe und Balkonkästen eignet sich gute Blumenerde. Es muss jedoch auf einen guten Wasserabzug geachtet werden.

Im Gegensatz zu den anderen Frühjahrsblüher wachsen Ranunkeln nicht aus Blumenzwiebeln, sondern aus klauenartigen Wurzelknollen.

Im Gegensatz zu den anderen Frühjahrsblüher wachsen Ranunkeln nicht aus Blumenzwiebeln, sondern aus klauenartigen Wurzelknollen.(#02)

Richtig gießen und düngen verbessert das Wachstum der Ranunkel

Die Ranunkel liebt einen feuchten Boden, daher sollte man vor allem während anhaltenden Trockenperioden gießen. Eine gute Wässerung verbessert zudem das Wachstum. Staunässe jedoch vermeiden! Auch nach der Blütezeit das Gießen nicht vergessen, da die Wachstumsphase andauert, bis die Blätter vergilben und absterben.

Während der ganzen Kultivierung brauchen die Pflanzen ausreichend Nährstoffe für die Blüten. Außerdem werden in dieser Zeit schon die Blütenanlagen für das nächste Jahr gebildet. Bei bestehenden Pflanzungen das erste Mal im Frühjahr düngen, sobald die neuen Triebe zu sehen sind. Eine weitere Düngung erfolgt dann kurz vor der Blüte und nach dem Verblühen. In Töpfen gepflanzte Ranunkeln sind für regelmäßige Düngergaben mit dem Gießwasser dankbar.

Kurz zusammengefasst:

  • Standort halbschattig bis leicht sonnig.
  • Direkte Sonne über den ganzen Tag vermeiden, da die Blätter sonst rasch verwelken.
  • Bei früher Pflanzung in Töpfe vor Frost schützen.
  • Blühende Ranunkeln erst in Beete pflanzen, wenn keine Frostgefahr mehr droht.
  • Boden gut durchlässig und feucht, keine Staunässe.
  • Für Töpfe gute Blumenerde verwenden und auf guten Wasserabzug achten.
  • Regelmäßig gießen, vor allem während Trockenperioden.
  • Nach dem Verblühen weitergießen bis die Blätter vergilben.
  • Bei bestehenden Pflanzungen erste Düngergabe bei Austrieb.
  • Jeweils kurz vor der Blüte und nach dem Verblühen düngen.
  • Topfpflanzungen regelmäßig mit Flüssigdünger im Gießwasser versorgen.

Video: Ranunkel Pflege Gießen Standort Düngen Blüte vermehren überwintern Ranunculus asiaticus

Die ideale Pflanzzeit der Ranunkel

Im Gegensatz zu den anderen Frühjahrsblüher wachsen Ranunkeln nicht aus Blumenzwiebeln, sondern aus klauenartigen Wurzelknollen. Oft werden sie nur als einjährige Pflanze kultiviert, doch mit gutem Winterschutz — Reisig, Laub — und nicht zu nassem Boden im Herbst und Winter können sie jahrelang in der Erde bleiben. Bei nässen Böden oder in sehr kalten Regionen werden die Knollen herausgenommen, gesäubert, getrocknet und zur Überwinterung trocken und kühl gelagert.

Die ideale Pflanzzeit ist von März bis April. Da die Wurzelknollen sehr hart sind, legt man sie vor dem Einpflanzen drei bis vier Stunden in Wasser. Dies hat auch den Effekt, dass sie aufquellen und dann besser anwachsen. Vor dem Pflanzen den Boden gut auflockern und mit etwas Kompost oder einem Dünger vermischen. Das Pflanzloch sollte spatentief sein. In dieses wird die Wurzelknolle gesetzt. Darauf achten, dass die Spitzen der Zehen nach unten zeigen. Mit Erde auffüllen, gut andrücken und angießen.

Die Pflanzen können auch ab Februar in Töpfen vorgezogen werden. Dazu lässt man die Knollen ebenfalls in Wasser aufquellen, setzt sie in Töpfe mit Blumenerde und stellt sie kühl und dunkel bis sich die ersten Triebe zeigen. Anfangs die Erde nur leicht feucht halten, erst ab dem Austrieb regelmäßig gießen. Diese Pflanzen können dann in Töpfe oder Blumenkästen für Terrasse und Balkon gesetzt werden. In das Gartenbeet allerdings erst, wenn kein Nachfrost mehr droht.

Werden die Pflanzen nur in Töpfen gehalten, können die Wurzelknollen in der Erde bleiben und mit dem Gefäß in einen kühlen Raum zur Überwinterung gestellt. Sobald sich die ersten Triebe im Frühjahr zeigen, kommen sie wieder ins Freie.

Die Ranunkel wächst nicht aus Blumenzwiebeln sondern aus einer klauenartigen Wurzelknolle.

Die Ranunkel wächst nicht aus Blumenzwiebeln sondern aus einer klauenartigen Wurzelknolle.(#03)

Kurz zusammengefasst:

  • Die Ranunkel wächst nicht aus Blumenzwiebeln sondern aus einer klauenartigen Wurzelknolle.
  • Oft nur einjährige Kultivierung, doch mit Winterschutz und nicht zu nassem Boden auch mehrjährig möglich.
  • In kalten Regionen und nassen Böden Knollen zur Überwinterung aus dem Boden nehmen und kühl und trocken aufbewahren.
  • Pflanzzeit von März-April.
  • Knollen zum Aufquellen vor dem Pflanzen für 3-4 Stunden in Wasser legen.
  • Boden gut auflockern und mit etwas Kompost oder Dünger vermischen.
  • Knolle mit den Spitzen nach unten spatentief einsetzen.
  • Mit Erde auffüllen, gut andrücken und angießen.
  • Pflanze kann auch in Töpfen ab Februar vorgezogen werden.
  • Anfangs Erde nur leicht feucht halten.
  • Wenn sich die Triebe zeigen, regelmäßig gießen.
  • Pflanzen später in größere Töpfe oder in das Gartenbeet setzen.
  • Pflanzen in Töpfen kommen zur Überwinterung in kühle Räume.
Ihre prachtvollen Blüten strahlen in leuchtendem Gelb über Orange, Rosa und Pink, bis hin zu kräftigen Rottönen und Weiß.

Ihre prachtvollen Blüten strahlen in leuchtendem Gelb über Orange, Rosa und Pink, bis hin zu kräftigen Rottönen und Weiß.(#04)

Die richtige Pflege dank die Ranunkel mit ihrer Blütenpracht

Während dem Blühen brauchen Ranunkeln neben Gießen und düngen weitere Pflege. Sobald die einzelnen Blüten verwelken sollte man sie abschneiden. Dies regt die Pflanze an, neue Blütenknospen zu bilden und damit verlängert sich auch die Blütezeit. Abgestorbene oder welke Blätter müssen entfernt werden, vor allem im Bodenbereich, denn dadurch wird das Wachstum angeregt und der Befall von Blattpilzen verringert sich.

Ein zusätzliches Schneiden ist bei Ranunkeln nicht notwendig, da die oberirdischen Teile bis zum Winter absterben. Allerdings kann man das verwelkte und vergilbte Laub auch schon vorher abschneiden. Bei der Verwendung als Schnittblume verlängert sich die Blühzeit etwas, wenn die Ranunkel mit langem Stiel und knospiger Blüte abgeschnitten und mit einem schrägen Anschnitt versehen wird.

Ranunkeln lassen sich auch durch Samen vermehren. Dies ist allerdings sehr aufwändig, deshalb werden vorzugsweise neue Wurzel- oder abgetrennte Brutknollen verwendet.

Ranunkeln lassen sich auch durch Samen vermehren. Dies ist allerdings sehr aufwändig, deshalb werden vorzugsweise neue Wurzel- oder abgetrennte Brutknollen verwendet.(#05)

Vermehren: Den richtigen Zeitpunkt beachten

Die Mutterknolle der Ranunkel bildet den Sommer über Brutknollen aus. Mit einem scharfen Messer lassen sich diese zum Vermehren von der Mutterknolle abtrennen. Dies geschieht praktischerweise nach der Herausnahme aus der Erde zur Überwinterung. Wurzel- und Brutknollen werden gesäubert, abgetrennt und trocken und kühl aufbewahrt. Im Frühjahr können dann alle Knollen eingesetzt werden. Dabei sollte man die Brutknollen vor dem Einsetzen wässern.

Ranunkeln lassen sich auch durch Samen vermehren. Dies ist allerdings sehr aufwändig, deshalb werden vorzugsweise neue Wurzel- oder abgetrennte Brutknollen verwendet.

Die Ranunkel ist giftig und heilend zugleich

Die Ranunkel zählt zur Familie der Hahnenfußgewächse und diese sind giftig. Ihre Inhaltsstoffe können Übelkeit, Erbrechen und Hautreizungen verursachen, sogar Ohnmacht und Blutungen können auftreten. Vorsicht bei Kindern und Haustieren!

Andererseits zählt die Ranunkel auch zu den Heilpflanzen und wird bei Rheuma, Arthritis und Hauterkrankungen eingesetzt.

Als leuchtende Frühjahrsblüher werden Ranunkeln überwiegend in Töpfe und Blumenkästen gepflanzt.

Als leuchtende Frühjahrsblüher werden Ranunkeln überwiegend in Töpfe und Blumenkästen gepflanzt.(#06)

Diese Verwendungsmöglichkeiten gibt es

Als leuchtende Frühjahrsblüher werden Ranunkeln überwiegend in Töpfe und Blumenkästen gepflanzt. Bei richtiger Pflege sorgen sie aber auch im Gartenbeet für ein prächtiges Blütenmeer. Sie erreichen eine Wuchshöhe von 20-40 cm und ihr Laub ist sattgrün und weich.

Die kugeligen Blütenköpfe blühen in zahlreichen Farben, auch zweifarbig und mit zartem Rand an den Blütenblättern. Attraktiv wirken sie in Gruppen oder zusammen mit anderen Frühlingsblühern.

Die Ranunkel wird nach Farben angeboten

Sortenbezeichnungen fehlen leider bei den Ranunkeln, da sie nach Farben angeboten werden. Trotzdem gibt es unter den Fachleuten eine grobe Einteilung:

  • Türkische Ranunkel mit dichter, voller Blüte.
  • Persische Ranunkel mit etwas späterer Blütezeit, schwach gefüllte Hybriden.
  • Französische Ranunkel mit großer Blüte und wenig Laub.
  • Päonienblütige Ranunkel mit großer, pfingstrosenähnlicher Blüte.
Sortenbezeichnungen fehlen leider bei den Ranunkeln, da sie nach Farben angeboten werden.

Sortenbezeichnungen fehlen leider bei den Ranunkeln, da sie nach Farben angeboten werden.(#07)

Für Krankheiten und Schädlinge ist die Ranunkel anfällig

Ranunkeln werden häufig von Mehltau befallen, da sie feuchten Boden lieben. Betroffene Pflanzen muss man entfernen, damit sich der Mehltau nicht weiter ausbreitet. An Schädlingen treten an den Knospen gerne Blattläuse auf, Brennnesselsud kann hier Abhilfe schaffen.

Ein größeres Übel sind jedoch Schnecken, denn Ranunkeln stehen bei ihnen ganz oben auf dem Speiseplan. Mit Schneckenzaun oder Schneckenkorn kann man sie etwas in Schach halten.


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