Bienenweide: 10 Repräsentative, beliebte Arten für jeden Standort im Garten

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Unsere Gartenplanung sieht etwas Neues vor: Eine Bienenweide! Repräsentative Arten, die wir in den Gartenplan einbeziehen wollen, haben wir schon einige gefunden. Aber wie soll der Gartenplan nun aussehen?

Gartenplanung und Bienenweide: Repräsentative Arten werden mit einbezogen

Unser Garten ist hässlich. Das sage nicht ich, sondern meine Nachbarin. Zugegeben, sie tratscht gern und weiß über die meisten Leute etwas, was nicht unbedingt positiv ist. Wenn ich ganz objektiv bin, hat sie sogar recht und unser Garten entspricht nicht ganz den gängigen Schönheitsidealen. Noch nicht einmal unseren, denn wir wollen keine grauen und die Köpfe hängenden Pflanzen haben. Wir wollen auch keine schnurgeraden Wege oder einen schmetterlings- und bienenfreien Raum hinter dem Haus. Doch genauso sieht es aktuell aus. Nun gehen wir es an und werden mit einer guten Gartenplanung die Herbstmonate zur Gartenzeit erklären! Im nächsten Jahr wird unser Garten grünen und blühen. Und das Schöne daran wird die Bienenweide sein: Repräsentative Arten verschiedener Pflanzengattungen haben wir uns bereits ausgesucht und bauen auf die Empfehlungen der Fachgärtnerei. Doch der Reihe nach.

Der professionelle Gartenplan muss her: Doch muss ein Landschaftsgärtner wirklich den Plan erstellen?

Für alles auf dieser Welt gibt es Profis. Diesen Profis ist leider eines gemein: Sie sind allesamt sehr teuer. Das musste ich leidvoll erfahren, als ich mich mit dem Thema Gartenplan beschäftigt habe. Diesbezüglich hatte ich verschiedene Überlegungen angestellt:

  • Weiterhin intuitiv gärtnern

    Natürlich kann man einfach eine Pflanze im Baumarkt oder Gartenfachhandel kaufen und zu Hause im Garten dort einsetzen, wo es beliebt. Das kostet nur wenig Zeit, dafür auf Dauer viel Geld und Nerven. Denn nicht immer gelingt der intuitive Gartenbau und die Pflanzen scheinen eher rückwärts anstatt nach oben zu wachsen. Hier gehört viel Glück zum Gärtnern.

  • Gartenplan vom Landschaftsgärtner erstellen lassen

    Der Profi hat’s drauf, das muss man ihm lassen. Er weiß, welche Pflanzen auf welchen Böden wachsen, ob sie Sonne oder Schatten lieben, ob sie viel oder wenig Pflege brauchen. Er macht keine Anfängerfehler in der Gartenplanung und ist mit Feuereifer dabei, den passenden und vor allem individuellen Gartenplan zu erstellen. Leider endet mein Feuereifer ganz schnell, wenn ich einen Blick auf das Kostenangebot werfe. Ein vierstelliger Betrag! Plus Mehrwertsteuer waren wir bereits im unteren fünfstelligen Bereich.

  • Die Fachgärtnerei beauftragen

    In meiner wachsenden Verzweiflung wandte ich mich an staudenmix.de. Im Internet war ich auf das Angebot „ab 55 Euro je nach Aufwand“ gestoßen. Und siehe da, ein kompletter Gartenplan wird dort erstellt! Mit allem Drum und Dran und vergleichbar mit dem Gartenplan vom Landschaftsarchitekten. Mit dem Unterschied, dass dieser Plan bezahlbar ist, weil das Angebot aus Service- und Marketinggründen und nicht als reine Einnahmequelle gemacht wird. Die gewählten Stauden werden sogar pflanzfertig nach Hause geliefert.

  • Gartenplanung mit der Software

    Im Internet sind verschiedene Softwares zur Gartenplanung erhältlich. Sie sind vergleichsweise leicht zu bedienen und ermöglichen sogar die 3D-Darstellung oder Darstellungen in Vogelperspektive. Leider sind die angebotenen Werkzeuge sehr umfangreich und für einen Laien wie mich einfach zu viel.

  • Den Gartenplan selbst erstellen

    Es muss doch auch günstiger gehen, dachte ich. Also setzte ich mich hin und fertigte selbst einen Gartenplan an. Die dafür nötigen Maße haben meine Frau und ich im Garten selbst genommen, danach habe ich alles auf Millimeterpapier übertragen. Als Maßstab wählte ich 1:100, weil unser Garten doch recht groß ist. Damit entspricht ein Meter in der Wirklichkeit immer einem Zentimeter auf dem Papier. Ich habe mir übrigens sagen lassen, dass die eigene Entwurfsplanung auch mit der Beetplanung durch die Fachgärtnerei kombiniert werden kann. Von allem das Beste, könnte man sagen.

Gartenplanung von der Fachgärtnerei als erste Wahl für unseren Garten

Mein eigener Entwurf eines Gartenplans war zwar dank der Verwendung von Buntstiften und farbigem Stabilo (Ballpen geht übrigens auch) zwar schön bunt, sah aber eher wie eine Kinderzeichnung aus. Erkennbar waren die Rasenfläche sowie die Zäune, auch die großen Bäume habe ich an die richtige Stelle im Garten gesetzt. Das größere Problem waren die Pflanzen, die für unsere Bienenweide vorgesehen waren. Sie müssen unbedingt den passenden Standort bekommen, sollen möglichst lange blühen oder sich mit den Blüten abwechseln, damit die Bienen immer genügend Nahrung in Form von Nektar und Pollen finden. Hier fehlte mir allerdings das Fachwissen. Imker aus der Umgebung konnten mir Tipps geben, doch sie kennen natürlich die Bodenverhältnisse in meinem Garten nicht und wissen nur, welche Pflanzen überhaupt für Bienen interessant sind. Auch in verschiedene Bücher habe ich mich eingelesen. Meine Recherchequellen bestanden also aus:

  • Fachbücher aus der Bibliothek und aus dem Buchladen
  • Gespräche mit Imkern
  • Internetrecherche
  • Fahrt zur Landesgartenschau bzw. zu den Resten der letzten Landesgartenschau
  • Gespräch mit einem Verantwortlichen vom NABU

Nach einiger Zeit reifte die Erkenntnis, dass all die Fahrten und Recherchen in Büchern zwar Spaß machten, aber doch teuer waren. Schon allein die Übernachtungskosten bei einer Besichtigung der auswärtigen Landesgartenschau! Das Angebot der Fachgärtnerei ab 55 Euro kam mir wieder in den Sinn. Diese Kosten liegen deutlich unter meinen Recherchekosten und ich habe die Gewähr, dass hier die gesamte Gartenplanung Hand und Fuß hat. Gedacht, getan: Die Fachgärtnerei bekam den Auftrag. Darüber muss ich unbedingt bei meiner nächsten Stammtischrunde sprechen, denn die Jungs werden wissen wollen, wie unser Landschaftsarchitekt heißt und vor allem, woher wir das Geld haben, eine solchen Profi zu bezahlen. Die werden staunen!

Bienenweide: Repräsentative Arten für unseren Garten

Die Fachgärtnerei konnte uns verschiedene Pflanzen empfehlen, die für unsere neuen Gartenpläne geeignet seien. Sie empfahlen uns für die Bienenweide repräsentative Arten, denn es sei unmöglich, von jeder Pflanzenart etwas in den eigenen Garten zu bringen. Die vorgeschlagenen Pflanzen bieten jede Menge Nektar und Pollen. Sie sind als Gerüstbildner oder Gruppenstauden, als Bodendecker oder sogar als Bäume erhältlich. Wir haben auch die Wahl, ob wir Einsaaten, Zwiebelpflanzen oder pflanzfertige Stauden wählen. Dank der Gartenplanung ist die perfekte Pflanzenzusammensetzung ebenso gegeben wie der richtige Pflanzabstand. Hier kann gar nichts mehr schief gehen!

Unsere neue Bienenweide: Repräsentative Arten in der Kurzvorstellung

Bienen brauchen eine ausgewogenen Nahrungsgrundlage und diese muss kontinuierlich zur Verfügung stehen. Das heißt aber auch, dass ein sogenannte Trachtfließband vorhanden sein muss. Damit ist gemeint, dass es zu keiner Unterbrechung der Blühabfolge kommt, sodass die Bienen wirklich zu jeder Zeit Nahrung finden. Gerade nach der Raps- und Obstblüte brauchen Bienen genügend Blüten im Garten, damit sie ausreichend zu fressen haben. Bienenfreundliche Pflanzen sind übrigens auch für Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten interessant. Für eine Bienenweide repräsentative Arten sind zum Beispiel:

  • Duftnessel

    Braucht einen Boden ohne Staunässe, wird rund 50 cm hoch

  • Färberkamille

    Braucht trockene Böden, blüht von Juni bis September

  • Großblumige Kokardenblume

    Blüht von Juli bis Oktober, Blüten sind bis zu zehn Zentimeter groß

  • Mädchenauge

    Blüten haben verschiedene Farben, blüht von Juni bis Oktober

  • Herbst-Sonnenbraut

    Blüht von Juli bis Oktober, braucht sandig-lehmige Böden

  • Katzenminze

    Braucht sandige und lehmige Böden, besonders pflegeleicht

  • Männertreu

    Wird auch Lobelie genannt, blüht ab Mai

  • Schneeflockenblume

    Blüht von Mai bis Oktober mit vielen sternförmigen Blüten, bietet besonders viel Nektar

  • Fetthenne

    Braucht sandige Böden mit viel Kies, guter Bodendecker

  • Lungenkraut

    Wird rund 30 cm hoch, darf nicht zu trocken stehen, braucht halbschattigen Platz und viel Wasser

Eine sehr repräsentative Bienenweide ist das Sedum Telephium - die Hohe Fetthenne. (Foto: AdobeStock - M. Schuppich)

Eine sehr repräsentative Bienenweide ist das Sedum Telephium – die Hohe Fetthenne. (Foto: AdobeStock – M. Schuppich)

Geht es um die Bienenweide, sind repräsentative Arten in verschiedenen Größen und mit unterschiedlichen Ansprüchen die richtige Wahl. Damit ist zum einen der Honigbiene geholfen, zum anderen aber auch der Wildbiene. Wer Neuanpflanzungen für Bienen in Erwägung zieht, sollte zudem auf einzelne Stauden nach genauer Auswahl setzen. Die erhältlichen Saatmischungen sind nicht immer die beste Wahl, denn sie bieten häufig auch Blumen, die alle zur gleichen Zeit blühen. Damit entsteht wieder eine Lücke im Nahrungsangebot der Bienen. Die Rücksprache mit der Fachgärtnerei hingegen erlaubt es, die passenden Stauden, Bodendecker oder Gerüstbildner zu wählen. Auch Bäume sind bei Bienen gern gesehen. So ist zum Beispiel die Linde eine sehr gute Wahl, auch die Kastanie und die Esche sind überaus beliebt.

Einen Tipp für „Bienengärtner“ haben wir noch bekommen: Wir sollten doch nicht nur auf die richtigen Pflanzen für Bienen achten, sondern auch daran denken, dass Wildbienen ein Zuhause brauchen. Aufgestapeltes Holz oder ein Laub-Reisig-Gemisch ist nicht nur für Igel im Winter eine wunderbare Idee, sondern bietet eben auch Bienen und Insekten eine gute Unterschlupfmöglichkeit. Außerdem ist ein kleines Schälchen mit Wasser zu empfehlen, denn auch Bienen und andere Insekten brauchen im Hochsommer ein wenig zusätzliche Flüssigkeit. Die Schale muss aber unbedingt flach sein und sollte über ein schwimmendes Holz verfügen, damit kein Insekt ertrinkt.

Mein Fazit: Nie mehr ohne Gartenplan – aber nicht vom Landschaftsgärtner

Ich war mehr als erschrocken über das Honorar, das der Landschaftsarchitekt für meine Gartenplanung verlangen wollte. Die Fachgärtnerei bot die gleiche Leistung zu einem deutlich niedrigeren Preis. Natürlich haben wir uns dafür entschieden und nun auch endlich unsere lang ersehnte Bienenweide im Garten. Meine Frau ist begeistert, unsere Nachbarin wird im kommenden Jahr nichts mehr zum Lästern finden. Sie wird sich vielmehr so wie alle anderen fragen, wer denn hier die Gartenplanung – und vor allem zu welchem Preis – vorgenommen habe. Gern werde ich eine Empfehlung für die Fachgärtnerei aussprechen! Und während die anderen noch planen lassen, rekeln wir uns schon in unserem Garten in dem eigens vorgesehenen Liegeeckchen neben der Bienenweide mit ihren repräsentativen Arten.

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